Super Brevet Scandinavia, dag 1

Check In und Briefing finden am Vortag statt.


Gut gestärkt mache ich mich als hinterster der 43 Randonneure aus 10 Ländern auf zur Umrundung des dänisch-schwedisch-norwegischen Dreiländerecks. 1200km in vier Tagen.

Jeder der einzeln oder zu zweit fahrenden „hinten“ muss sich mit mir auf ein kurzes Gespräch einlassen.

„Gruppe 2“, mit der ich auch die erste kleine Fähre nehme.
Kurz vor Mariager, wo mich nach dem Glacé die Kontrolle 2 erwartet.

Fast 200km mit insgesamt drei Fähren erwarten uns bis zur nächsten Kontrolle. Ich gebe Gas und erreiche die gleiche Fähre wie „Gruppe 1“, was für angenehme Unterhaltung im Bordrestaurant sorgt.

Für die 34km zur Fähre 3 lasse ich mir mehr Zeit als die ganz flotten:

Bei Frederiksborg Slot wartet A(?), L’s Frau, wie er jedem erzählt hat. Natürlich halte ich an und werde wenige Minuten später Zeuge von L’s Ankunft – cool! Dafür sind alle meine Fotos vom Schloss verwischt – Regentropfen auf der Linse…

Letzter Blick auf Dänemark: Kronborg Slot
Schweden! Einmal aus der Stadt raus läufts ganz gut und an manchen Stellen ist der Asphalt gar trocken.

Kontrolle 3 (=Hotel) erreiche ich mit gutem Timing: Duschen und dann beginnt auch schon das Znachtbuffet.

Das Roadbook endet jeden Tag wie folgt: good night, sleep tight, wake up in the morning bright

Super Brevet Scandinavia, dag 2

Start 06:30. Der erste und heute mit ca 100Hm höchste Hügel ist bald bezwungen.

J ist einer der Organisatoren. Die bis Km 50 etlichen gemeinsamen Km geniesse ich.
Durch urbanes Gebiet ist so eine Randonneursgruppe voraus super!
Morgen sind sie in ihrem Heimatland. Heute kämpfen sie wie alle (…) gegen den Gegenwind.

In Karl Gustav findet das Motorfest & byafest statt, wie eine nachfolgende Recherche ergibt. Viiele Töffs und Oldtimer fahren dort hin.

Die Landschaft der Streckenführung ist der Wahnsinn!

Zusammen mit O erreiche ich die erste Kontrolle bei Km 200. O fährt gleich weiter. Für mich gibts zwei Teller Pasta. Und eine Grossapplikation Wolfsalbe.

Die nächsten 80 km werden hügelig und Begleitung werde ich kaum haben: Haube drauf und mit Top Speed durch die Senken.

Beim zweiten Checkpoint Haube wieder verstauen. Zuerst Glacé.

Den Vänern-See können wir nur ganz kurz bestaunen. Viele werden hier in der Dunkelheit durchkommen.
Zusammen mit O rolle ich ins Etappenziel. Noch bei Tageslicht, wie geplant.

good night, sleep tight, wake up in the morning bright

Roadbook Superbrevet Scandinavia 2022

Super Brevet Scandinavia, dag 3

Teilweise sind die ersten Meter ziemlich neblig.

Die Strecke ist am Sonntagmorgen abgesehen von den paar Veloverrückten verkehrsfrei. Für mich ist der Däne, mit dem ich bis Km 20 ein paar Worte wechsle dann auch für 100km der letzte gesehene Randonneur.

Norwegen!

120km sind gefahren. Zeit für etwas Sightseeing am Jellhaug, einem der grösseren seiner Art (siehe Vergleichsobjekt). Ein paar Minuten (Sekunden) lege ich mich alle viere von mir gestreckt obendrauf in die Sonne…

Die flotte Dreiergruppe überholt mich da und steht wenig später am Strassenrand zwecks anlegen von Regenkleidern. Während das Nass von kurzer Dauer ist, freut es mich, die drei immer wieder zu sehen bis zum Etappenende.

Die Fähre in Fredrikstad erreiche ich mit kaum Wartezeit.

Geheimkontrolle! Die Dänen sind noch mit dem Aufbau beschäftigt und in bester Laune. Ich bin zwar nicht der vorderste, aber der Erste, den sie hier erwischen. Zwei Gebäckstücke darf ich mir nehmen ohne schlechtes Gewissen.

Auf die Fähre in Moss, dem nördlichsten und somit Umkehrpunkt der Reise, warte ich mit einem Polen, der gerade mal ein paar Tage hier lebt.

An Deck über dem Oslofjord: Kvikk Lunsj und Gullbrød.

In Horten durchs Quartier bergan. Am ganzen Oslofjord hat es mir viel zu viel Verkehr. Daran ändert die hohe E-Quote erstmal nichts solange das Gefährt genauso überdimensioniert bleibt.
Bei Sandefjord biege ich bewusst von der Strecke ab und wenig später am gleichen Ort wieder ein. Der Besuch beim Gokstadhaugen wars wert.

Kontrolle im Mac. Auf der fürs Brevet benötigten Quittung steht Pommes und Cola.

Larvik
Korketrekkeren Langangen, eine 360°-Kurve. Die gut 100Hm überwinde ich schiebend.

Gerade rechtzeitig erreiche ich das Etappenziel, um nach kleinem Veloservice geduscht zum essen zu erscheinen.

good night, sleep tight, wake up in the morning bright

Roadbook Superbrevet Scandinavia 2022

Super Brevet Scandinavia, dag 4

Der letzte, kürzeste und höhenmeterreichste Tag beginnt ohne Wecker um 0530.

Eine Stunde später stosse ich das Velo gleich zu Beginn der Etappe die erste Steigung hoch. Schiebepassagen werden es heute einige.

Nach 10 Km sind wir dem Verkehr entflohen und er wird uns erst in 200km wiederfinden.

Morgenstimmung

Es ist sehr wellig. Ich lasse das Aero-Ass aus dem Ärmel und fliege die kurzen knackigen Rampen meist hoch. Schon cool!

Wetter, Aussicht, Belag, Verkehr: Besser wirds nicht

Die Kühe in Lia bestimmen gerade die Rangordnung in der Herde.

2 km mit 10% Gefälle sind das. Um mit kühlen Bremsen unten anzukommen, ist der Belag leider viel zu uneben und wegen Schatten nicht gut sichtbar.

Am ersten CP bei Km 100 treffe ich O, nach ein paar Randonneuren auf den ersten 40km sollte das die letzte Begegnung sein heute.

Endlich finde ich vernünftiges Tape in einer Apotheke.

Eigentlich habe ich ja nur ein geschütztes Plätzchen gesucht, wo ich die wunde Stelle an der Sonne trocknen lassen kann. Die Beeren auf dem Foto und etliche daneben haben es nicht überlebt…

Den ganzen Tag Gegenwind. Die anderen tun mir leid.

Beim zweiten CP nach 200km vergesse ich, nach dem benötigten Kassenzettel zu fragen und muss darum noch ein Glacé und einen Hotdog essen – so ein Pech aber auch 😉 . Im Ziel erfahre ich, dass es auch einen Stempel gegeben hätte.

5 (oder 10?) der letzten 50km ist der Belag aufgefräst. Tja, dann ist das halt so.

Kristiansand! Ziel erreicht:

tillykke/congratulations for completing SBS 2022

Roadbook Superbrevet Scandinavia 2022

Dusche, Teilnehmershirt anziehen, Znacht.

Dank den Hotelübernachtungen liegen nach 1200km gerade einmal sieben Stunden zwischen der Ankunftszeit des Frühesten (83.5h) und des Spätesten (90.5h, OTL 😦 ) und alle Ankommenden werden familiär begrüsst. Ich mag das Format.