Tag 40

Allgemeines:
Bis zum Schiff sind es etwa 15 km in unberechenbarer Topographie und es faehrt um etwa 0600. Stockfinster ist es draussen als der Wecker um 0400, zehn Minuten nach meinem Erwachen, laeutet. Um 0512 ist rechnerischer Sonnenaufgang, um 0426 holpere rolle ich mit dem ersten Tageslicht los. Weniger Gegensteigungen als erwartet. 0512( 😉 ) bin ich am Faehranleger. Gipfeli und Espresso (der war dann doch zu viel) sind bereits im Magen als zwei Velofahrerinnen eintreffen.

Die beiden sind auch deutschsprachig und auf dreiwoechiger RundUmAlbanien-Tour.

Die Faehrfahrt ist schlichtweg phantastisch! Wow!
…und rustikal. Anlegen tut das Schiff nicht – von Felsen wird dort aufgestiegen wo es gerade am besten passt: ueber die Vorderkante, den Tritt vor der Vorderkante, die ausfahrbare Hebebruecke oder auch einfach direkt ueber das Gelaender. Jedes Alter.
Ich suche mir einen windigen Platz direkt an der Vorderkante, die dank Verzicht auf jegliche Art von „Reling“ eine super Aussicht bietet.
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Die anschliessende Strecke nehme ich alleine in Angriff – die andern gehen zuerst Kaffee trinken.
Die 17km Luftlinie haben einiges zu bieten. Vor Allem Hoehenmeter und ein Strassenbelag, der den Lastwagen trotz Topographie nicht wesentlich schneller vorwaerts kommen laesst als mich.

Eeendlich in der Ebene angekommen mache ich einen planmaessigen Abstecher zum Campingplatz, ohne jedoch dort zu bleiben.

Ein bei Einheimischen beliebt zu scheinendes Lokal waehle ich fuers Zmittag. Ferdinand laedt mich sogleich an seinen Tisch ein. Dort sitzen auch sein Bruder und ein Cousin. Das Restaurant gehoert ebenfalls einem Cousin.
Er spricht gut englisch. Gelernt hat er es als Soeldner der Amerikaner in Afghanistan.

DA soll ich bei DER Hitze hin? Jetzt? Nein! Ich schaue mir zum Zeitvertrieb die Burg in Shkodër an, die natuerlich auch auf einem (kleineren) Huegel liegt.

Auf der Weiterfahrt hole ich Dan ein. Einen englischen Velofahrer. In der Ebene bummle ich, bergauf bekomme ich mit, wie schlecht es sich mit so einem 45-kg-Lieger klettert.
Wir investieren beide unsere letzten ALL in Fluessiges und ueberqueren gemeinsam die Grenze zu Montenegro. Bald trennen sich unsere Wege wieder – er hat Uebermorgen einen Termin in Kroatien und ich will doch meine Route fahren.

Jetzt ist die Temperatur angenehm. Nassgeschwitzt bin ich trotzdem schnell.

Das mit dem gestern erwaehnten Schlafplatz klappt tatsaechlich: 340° Aussicht und ruhig. Und was fuer eine Aussicht 🙂 🙂 🙂
Ich setze mich hier auch ueber meine Konvention hinweg essen und wildcamping oertlich und zeitlich zu trennen: mit den letzten Sonnenstrahlen wird die Pasta fertig, die ich aus dem Zelt heraus die Aussicht geniessend koche.

Essen. Schlafen.

Wetter: morgens zum Glueck bewoelkt. Auf dem Schiff hatte ich 4 Schichten und Kappe an. Geregnet hat es unterwegs nur kurz.
Dann wolkenlos und der Meereshoehe entsprechend heiss.

Übernachtung:
wild, 42.06450,19.37614 . 500m
Den Ort soll man sich auf einer topographischen Karte ansehen, dann wird auch klar, warum es mir hier so gefaellt.

Auch erwähnenswert:
Heute habe ich es geschafft nur durch Festzurren ein Loch in eine PET-Flasche zu bringen.

Das von mir bezahlte Eintrittsgeld zur Burg ist zwar korrekt, aber dennoch kaum dort gelandet wo es soll. 😦

Fazit: Schifffahrt, Berg-und-Tal-Fahrt, Flachfahrt.